St. Pankratius Odenthal
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Flugwallfahrt nach Lourdes









Flugwallfahrt nach Lourdes vom 22.-26.5.2011

Eindrucksvoll und segensreich waren die Tage in Lourdes. 15 Pilgerinnen und Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft Odenthal-Burscheid-Altenberg hatten sich der Flugwallfahrt des Deutschen Lourdesvereins Köln angeschlossen. Pilgerleiter war Dechant Harald Fischer, er wurde unterstützt von Diakon Reimund Scheurer. Frau Gisela Thöring vom Lourdesverein hatte die organisatorische Leitung.

In Lourdes haben die Kranken „Vorfahrt“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Unzählige Kranke pilgern jedes Jahr an den Ort, wo im Jahre 1858 die Gottesmutter der kleinen Bernadette mehrfach erschienen ist. Die tägliche Sakramentsprozession, an der auch unsere Pilger teilnahmen, mit Segnung der Kranken, ist heilsam für alle, die sie erleben. Die Messfeier in der Erscheinungsgrotte sowie die Teilnahme an der abendlichen Lichterprozession gehören zum Programm, wie auch die Betrachtung des eindrucksvollen Kreuzweges.

Bernadette im Alter von 22 Jahren
Das einzige Foto, das Bernadette in der Grotte in Lourdes zeigt, entstanden 1862.

Marie Bernarde (Bernadette) Soubirous

Bernadette, ältestes von sechs Kindern, war Tochter eines Müllers, der zum Tagelöhner abgestiegen war und zeitweise im Gefängnis saß, aufgewachsen in einer alten, dunklen und feuchten Mühle, wo sie sich vermutlich das Asthmaleiden zuzog, das sie ihr Leben lang plagte. Sie blieb ohne Schulbildung und musste als Schweinehirtin und als Bedienung in einer Schänke arbeiten. Am 11. Februar 1858, also kurz nach ihrem 14. Geburtstag, hatte Bernadette beim Holzsammeln im Wald zum erstenmal die Vision, die sich im folgenden halben Jahr noch 17 Mal wiederholen sollte: Ihr erscheint in der wenige Meter von ihrem Elternhaus entfernten Grotte Massabielle eine weibliche Gestalt von großer Schönheit in einer goldschimmernden Wolke. Die Dame, wie Bernadette sie bewundernd-ehrfurchtsvoll nannte und die sich erst später als Maria erwies, forderte Bernadette zum Bau einer Kirche an der Grotte und zur Abhaltung von Prozessionen zu diesem Ort auf.

In einer zweiten Erscheinung 14 Tage später forderte die Dame Bernadette zum Trinken aus der Grotte auf. Es war aber kein Wasser zu sehen; Bernadette kratzte etwas Erde weg, plötzlich entsprang der Stelle klares Wasser. Maria offenbarte ihr die Heilkraft der Quelle. Ein erblindeter Mann fand tatsächlich sein Augenlicht wieder, die Nachricht von der Heilkraft des Wassers verbreitete sich rasch. Am 16. Juli 1858 erlebte Bernadette die letzte der 18 Erscheinungen, bei der sich Maria - vier Jahre nach Verkündigung des entsprechenden Dogmas durch Papst Pius IX. - als die unbefleckt Empfangene zu erkennen gab. Im selben Jahr gab es das erste von bislang 66 von der katholischen Kirche anerkannten Heilungswundern: Catherine Latapie Chourat tauchte ihren gelähmten Arm in die Quelle und zog ihn geheilt wieder heraus. Bernadette wirkte sehr überzeugend, bis zu 10 000 Menschen haben zugesehen, als sie der unsichtbaren Frau redete; dennoch war ihr Beichtvater zunächst der Ansicht, dass sie einfach nur eine zu lebhafte Fantasie habe. Vier Jahre nach der Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Mariens durch Papst Pius XI. hatte sich Maria erstmals Bernadette Soubirous in der Grotte zu Massabielle gezeigt, weitere vier Jahre später, 1862, bestätigte Bischof Bertrand-Sévère Laurence von Tarbes die Echtheit der Visionen. Lourdes entwickelte sich rasch zu einem der bedeutendsten katholischen Wallfahrtsorte. Bernadette hatte Misstrauen, Unverständnis und Anfeindungen, zudem ihre schweren Krankheiten zu ertragen. Die Presse nannte sie eine hysterische Person, zweifelte an ihrer Glaubwürdigkeit, selbst der berühmte Schriftsteller Emile Zola bekundete sein Misstrauen.
Um sich der Neugier, Belästigungen und Aufdringlichkeiten zu erwehren, verließ Bernadette 1866 ihre Heimat und schloss sich den Barmherzigen Schwestern im Kloster St. Gildard in Nevers-sur-Loire an; 1867 legte sie ihre Gelübde ab und erhielt den Ordensnamen Marie Bernarde und die Auflage, nicht mehr über ihre Visionen zu reden. Auch im Kloster wurde sie immer wieder gedemütigt und erniedrigt, doch alle Enttäuschungen konnten sie nicht von der Liebe zu jener Dame abbringen. Einer ihrer Mitschwestern stellte Bernadette die Frage: Was tut man mit einem Besen? Man kehrt mit ihm. Und anschließend? Man stellt ihn hinter die Tür in die Ecke. Eben! Das ist meine Geschichte. Maria hat mich benutzt und nun in die Ecke gestellt. Das ist mein Platz. Im Kloster durfte über ihre Vergangenheit nicht gesprochen werden. Schrein mit dem unverwesten Leichnam, von einer Wachsmaske überzogen, in der Kirche St. Gildard in Nevers 1879 starb Bernadette, erschöpft und von ihren Krankheiten ausgezehrt, an Knochentuberkulose. Ihr Leib, aufgebahrt im Glasschrein des Klosters in Nevers, blieb unverwest.

Lourdes wurde zum berühmtesten Marienwallfahrtsort der Welt, Hunderttausende suchen hier Heilung. 1858 erfolgte die erste wundersame Heilung, als Chatherine Latapie Chourat ihren gelähmten Arm geheilt aus dem Wasser zog. Dokumentiert sind bislang über 7000 medizinisch auffällige Heilungen, 2000 davon von Ärzten als unerklärlich eingestuft, bislang 68 hat die katholische Kirche nach eingehender Prüfung als Wunderheilungen anerkannt, als bislang letzte die an dem an multipler Sklerose erkrankten Jean-Pierre Bély aus dem Jahr 1987. Andachtsbilder von Bernadette waren die ersten, die fotografisch erstellt wurden. Die Basilika der unbefleckten Empfängnis (obere Basilika), wurde erbaut über der Grotte de Massabielle. Die Grotte in Lourdes ist eigentlich nur ein Felsüberhang, geschwärzt von Kerzen und von Millionen Händen. Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass dieser Ort videoüberwacht wird. In einer Ecke ist die bei der zweiten Vision entsprungene Quelle, bedeckt von einer Glasplatte, daneben Blumen und ein Schrein, in den die Gläubigen Zettel mit ihren Bitten an die Jungfrau einwerfen. Außerdem steht eine Marmorstatue der Jungfrau in der Grotte, die Bernadette noch selber gesehen hat, in der sie allerdings die ihr erschienene Maria nicht wiedererkannte. Über der Grotte wurde gemäß den Anweisungen aus den Erscheinungen eine Kirche gebaut; inzwischen stehen dort sogar drei Kirchen übereinander; das größte und neueste Gotteshaus ist die unterirdische Basilika, die 25 000 Gläubige aufnehmen kann. Im 20. Jahrhundert soll sie sich Maria insgesamt 427 Mal gezeigt haben, oft vor Mädchen im Stadium der Pubertät oder Vorpubertät, wie etwa bei der elfjährigen Mariette Beco aus Banneux in Belgien, der 1933 acht Erscheinungen zuteil geworden seien. Aber sogar die offizielle kirchliche Website von Lourdes warnt ausdrücklich vor gefährlichem Gefühlsglauben und macht darauf aufmerksam, dass es darauf ankomme, den Glauben auf den Offenbarungen aufzubauen.