St. Pankratius Odenthal
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St. Pankratius


Pfarrkirche

Unsere Pfarrkirche ist eine der ältesten Kirchen des Bergischen Landes. Patron ist der frühchristliche Märtyrer Pankratius, der vierzehnjährig um 304 in Rom in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian starb.

Die Kirche ist eine flachgedeckte, dreischiffige romanische Pfeilerbasilika aus dem 11. Jahrhundert, gebaut nach dem Vorbild der Stiftskirche zu Düsseldorf-Kaiserswerth. Der Kirchenraum ist äußerst schlicht gegliedert. Pfeiler und Rundbögen weisen sparsame und einfache Zierformen auf. Die Seitenschiffe wurden 1701 erneuert, und 1893/94 wurde die Kirche erweitert: Abbruch der Apsis, Neubau von Querschiff, Apsis und seitlichen Sakristeien, Verblendung der Außenmauern mit Kalkstein (außer dem Turm). Schwere Schäden erforderten 1972-1976 eine gründliche Restaurierung. Der Turm blieb in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten, wurde 1972 neu verputzt und, wie im Mittelalter üblich, farbig gefasst.


Portal

Das Portal hatte seit dem 14. Jahrhundert zwei Türflügel aus Eichenholz. 1964 wurde es durch ein Bronzeportal ersetzt. Die Bilder darauf zeigen die wichtigsten Aussagen unseres Glaubens: Ähren und Weintrauben in den obersten Feldern kennzeichnen die Kirche als das Haus, in dem Jesus Christus seine Gemeinde zusammenruft und sich ihr im Abendmahl selber schenkt. Die anderen Felder: Schöpfung (Gottes Ruf schuf die Welt und uns Menschen), Erlösung (durch Christi Tod und Auferstehung werden wir frei von Sünde und Tod), Geistsendung (jeder Christ und die ganze Kirche darf vertrauen, dass Gottes Heiliger Geist uns führt), Ewiges Leben (wir erwarten die neue Welt. "Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal!") .


Schmiedeeisernes Gitter

Beim Betreten der Kirche fällt zunächst ein schmiedeeisernes Gitter auf. Es ist wie ein Vorhang, hinter dem der heilige Raum beginnt. Der Odenthaler Schmiedemeister Johann Esser stellte es 1979 her. Der Entwurf dafür, wie auch für Leuchter und Bildrahmen im Vorraum, stammt von Paul Nagel, Wesseling.


Taufstein

Zwei Weihwasserkessel aus dem 17. Jahrhundert und der Taufstein erinnern daran: Durch die Taufe gehöre ich zu Gott und Gottes Volk. Der Taufstein ist eine kostbare Arbeit des 12. Jahrhunderts: ein achtseitiger Kessel aus Granit. Acht freistehende Säulen mit Würfelkapitellen schützen ihn. Sie lassen den schweren Stein leicht und schwebend erscheinen.

Der sich nun vor dem Besucher öffnende Raum entstand im Hochmittelalter, der Blütezeit des deutsch-römischen Kaisertums. Man lehnte sich an den Baustil der altrömischen Basiliken an, ehedem Gebäude für Rechtspflege und Handel. Schon die frühchristlichen Kirchen sind in diesem Stil erbaut. Das griechische Wort Basilika bedeutet Königshalle.

Hier ist also ein Haus für den höchsten Herrn. Der Bogen vor dem Altarraum ist dementsprechend als Triumphbogen zu sehen. Triumphbögen standen im antiken Rom als Denkmäler für siegreiche Kaiser. Der Bogen und das darin hängende Kreuz aus dem 17. Jahrhundert verkünden - Jesus Christus ist der Herr.


Altarraum

Für Altar, Verkündigungspult (Ambo), Tabernakel, Ewiglichtampel und Osterleuchter lieferte Theo Heiermann die Entwürfe, für die drei Chorfenster von 1968 Paul Schneider, Brühl. Der Betrachter wird an ein Samenkorn erinnert, das aufgeht und wächst.

Dem Ambo gegenüber am Vierungspfeiler befindet sich eine Figur des hl. Sebastianus (17. Jahrhundert, holzgeschnitzt wie alle Figuren dieser Kirche). Im Querschiff eine Madonna, um 1800.


Seitenschiff

Der Beichtstuhl ist neuromanisch, um 1900. Ihm gegenüber, am ersten Pfeiler links, St. Christophorus (15. Jh.), im rechten Seitenschiff eine Pietà - also eine Schmerzensmutter - , auf dem Nebenaltar im Querschiff der heilige Antonius, der Mönchsvater (beide aus dem 17. Jh.).

Alle Statuen wurden in den letzten Jahren von den Gebr. Mrziglod, Tholey/Saarland, restauriert, die auch die Ausmalung der Kirche besorgten. Für die Ornamente über den Bögen im Mittelschiff gaben vorgefundene mittelalterliche Bemalungsreste die Vorlage. (Zu den Heiligenfiguren siehe auch "Die Heiligen der Pfarre").

Beim Rundgang durch die Seitenschiffe sieht man an den Außenwänden die 12 Apostelleuchter mit den dazugehörenden Kreuzen, an den Pfeilern und den unteren Wänden die 14 Kreuzwegstationen.
Der Kreuzweg ist die Arbeit eines unbekannten Malers der sog. Nazarener-Schule im 19. Jahrhundert.


Orgel

Zum Mittelschiff zurückgekehrt, haben Sie einen schönen Blick auf die Orgel mit ihrem klassizistischen Prospekt (erste Hälfte des 19. Jh. ursprünglich in einer pfälzischen Kirche). Sie wurde 1977 in der Werkstatt der Gebr. Oberlinger, Windesheim, gebaut, wobei man Teile der alten Odenthaler Orgel verwendete.

Die Bänke der Kirche mit ihren vielen Eisenverbindungen und gedrehten Füßen wurden von Paul Nagel entworfen und von Johann Esser geschmiedet, die Holzteile nach Entwürfen des Architekten von Schreinermeister Franz Müller aus Odenthal angefertigt.

Die Odenthaler Kirche hat eine der ältesten Glocken der Welt. Nähere Informationen hierüber finden Sie im Abschnitt Glocken.

Eine Führung durch die Kirche, in den Turm und zu den Glocken ist nach Absprache im Pfarrbüro (Tel. 02202-79805) möglich.

Wann immer Sie aber die Kirche besuchen, nehmen Sie sich Zeit für ein Gebet oder eine Minute der Stille. Eine Kirche ist nicht zuerst Museum, sondern Haus des Gebetes.